Schwefel
S
Kleine gelbe Schwefelkriställchen werden immer wieder im Zusammenhang mit oxidiertem Galenit beobachtet.
Umgangssprachlich reden wir von der Oxidation des Galenits, tatsächlich wird aber nur der Schwefel von S2- zu S6+ im Sulfation oxidiert. Manchmal aber hört dieser Oxidationsprozess nach der Abgabe zweier Elektronen auf und es bildet sich neutral geladener Schwefel.
So auch im Ruhrgebiet. Immer dann, wenn Galenite im Ruhrgebiet der Oxidation unterworden sind bilden sich diese kleinen Kristalle.
Da aber der Galenit fast nur in den  Erzvorkommen der Sprünge unter deutlichem Sohleeinfluß stand, konzentrieren sich auch die Schwefelvorkommen auf diese Galenitvorkommen. Auf allen drei Vorkommen, also dem Prosper-Sprung auf Zeche Christian Levin, dem Blumenthal-Spring (William-Köhler-Gang) der Zeche Auguste Viktorie und dem Graf-Moltke-Sprung (Klara-Gang) der Zeche Graf Moltke, findet man in Spaltrissen und Lösungshohlräumen des Galenits kleine, kaum 1mm große Schwefelkriställchen.  Begleitet werden diese Kriställchen häufig von Anglesit und Cerussit.

Eine Galenitprobe der Zeche Neu-Diepenbrock in Mühlheim/Ruhr zeigt analoge Schwefelbildungen, die in Form und Erscheinungsbild sehr dem der drei anderen Vorkommen entsprechen. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, das diese Schwefelkriställchen erst auf der Halde entstanden sind, da die Herkunft der Probe unbekannt ist.






Schwefel, Zeche Neu-Diepenbrock in Mühlheim / Ruhr, Bildbreite ca. 3mm
Schwefel, Zeche Graf Moltke, Gladbeck, Bildbreite ca. 1.5mm
Schwefel, Zeche Neu-Diepenbrock in Mühlheim / Ruhr, Bildbreite ca. 1.8mm
Schwefel, Zeche Mont-Cenis, Herne, Bildbreite ca. 1.5mm
beise Bilder zeigen die winzigen xx auf korrodiertem Chalkopyrit, die bläuliche Kruste ist Chalkanthit, der z.T entwässert ist.