Pikropharmakolith
Ca4Mg(AsO4)2(HAsO4)2 · 11H2O
Unter allem Mineralien der Ca-Mg-Paragenese ist Pikro-pharmakolith das bei weitem häufigste und spektakulärste Mineral. Zudem ist es weltweit so verbreitet, das man nicht von einem seltenen Mineral sprechen kann.

In Richelsdorf erscheint das Mineral sozusagen als Leitmineral für die Paragenese. Immer dann wenn diese flauschigen Igel beobachtet werden konnten, sind die anderen Mineralien der Paragenese nicht weit. Das heist aber nicht, das auf Pikropharmakolith-Stufen immer auch die anderen Mineralien der Paragenese vertreten sein müssen. Gerade das Gegenteil ist der Fall, viele Pikropharmakolithstufen sind monomineralisch. Die fragilen nadeligen und immer radialstrahlig ausgebildeten Aggregate überkrusten teilweise große Flächen, fallen aber beim Versuch der Bergung meist ab. Man kann daher nur Stufen mit einer transportablen Matrixgröße bergen.

Das Mineral erscheint sowohl in haarfeinen nadeligen xx als auch in gut ausgebildeten lattigen xx mit den typischen dachförmigen Endflächen. Dazwischen ist so ziemlich jede denkbare Ausbildung zu beobachten. Die Aggregate können mehrere Zentimeter groß werden, doch sind die Mehrheit der Büschelchen so um die 3-5mm groß. Als wichtigstes Unterscheidungsmerkmal zu den andenren radialstrahlig ausgebildeten Mineralien wie Hörnesit, oder Phaunouxit gilt die Regel: Die Kristalle in einem Aggregat sind nie gleich lang. Zudem sind gerade die feinen Haare biegsam.

Pikropharmakolith kann sehr kompakte Bällchen bilden, die aber aufgrund der Regel der nie gleich langen Kristalle immer irgendwie zerzaust aussehen.

Als färbendes Ion wird häufig Kobalt in die Pikropharmakolithe eingebaut, was zu einer reichen und verwirrenden Farbpalette der Pikros führen kann. Von zart rosa über intensiv lachsfarbenen rosa bis hin zu violetten Tönen sind die Farben beobachtet worden. Interessanterweise werden die feinen nadelige xx seltenst rosa, sondern meist die eher lattigen xx oder die kompakten Bällchen.


























Pikropharmakolith in haarfeinen xx, Bildbreite ca. 15mm, Sammlung Döhnel-153
Wird gerne einmal mit Erythrin verwechselt: Pikropharmakolith in rosafarbenen kompakten Kügelchen, Bildbreite ca. 12mm, Sammlung Döhnel-142
Pikropharmakolith mit Rauenthalit (weiße Aggregate aus wirren nadeligen xx), Bildbreite ca. 5mm, Sammlung Döhnel-1117
Lattig ausgebildete Pikropharmakolite mit Rauenthalit und Sainfeldit, Bildbreite ca. 4mm, Sammlung Döhnel-106
Blick in einen Pikropharmakolithigel: die kleinen Kristalle sind Pharmakolithe, Bildbreite ca. 2.5mm, Sammlung Döhnel-101
Klassischer zart rosafarbener Pikropharmakolith, Bildbreite ca. 4mm, Sammlung Döhnel-170
Weißer und rosa Pikropharmakolith sind oft auf einer Stufe vertreten. Bildbreite ca. 4mm, Sammlung Döhnel-163
Deatilaufnahme des obrigen Bildes: Pharmakolith auf Pikropharmakolith-Nadel, Bildbreite <1mm, Sammlung Döhnel-101
Intensiv lachsfarbene Pikropharmakolith-Bällchen. Bildbreite ca. 6mm, Sammlung Döhnel-158
Rosa Pikropharmakolith in kompakteren Bällchen. Bildbreite ca. 6mm, Sammlung Döhnel-96
Auch hier sind wieder sehr gut die Endflächen und die ungleichen Kristalllängen zu beobachten. Im Hintergrund sind noch einige lilafarbene Sainfeldite zu sehen. Bildbreite ca. 5mm, Sammlung Döhnel-159