K A T A N G A
Ich schreibe hier etwas über den Copper-Belt in der Provinz Katanga der Dem. Republik Kongo in Zentralafrika. Die Republik Kongo ist ein Nachbarstaat mit der Hauptstadt Brazzaville. Man spricht daher häufig auch voon Kinshasa-Kongo (Dem.Republik) und Brazzaville-Kongo (Republik).
Eigentlich sollte man das den Belgiern überlassen, denn denen gehörte einmal dieses riesige Land. Richtigerweise sollte man sagen, das die Belgier sich einmal eine Zeit lang dieses Land angeeignet hatten, das tut aber dem Unstand keinen Abbruch, das die besten und größten Sammlungen von Mineralien aus dem Kupfergürtel in Katanga nun einmal in Belgien zuhause sind.
Ich tue es aber trotzdem, und zwar aus zwei Grümden: Erstens verstehe ich kaum Französisch, was mir bei einer belgischen Veröffentlichung durchaus Probleme bereitet. Und der zweite Grund ist der, ich liebe Katanga. Ich war niemals dort, werde vermutlich auch niemals dort hin gelangen, und trotzdem bin ich von den Minen dort fasziniert.

Kantanga zu erklären ist die vielleicht schwierigste Aufgabe, daher fange ich lieber bei etwas scheinbar einfacherem an, nämlich mit der Frage, warum sammelt ein Ruhrgebietler Katanga-Mineralien?

Die einfachste und scheinbar plausibelste Erklärung lautet: Er hat sie nicht alle!

Das aber wiederum kann ich nicht auf mir sitzen lassen. In Wirklichkeit ist die Zeitschrift LAPIS daran Schuld. Die Ausgabe 3/1992 beschäftigte sich mit den Mineralien der Provinz Shaba in Zaire. Damals herrschte noch der Diktator Mobuto in dem Land und strich alle ehemals belgischen Ortsnamen und führte die alten aus den Landessprachen kommenden Bezeichnungen ein. Also Zaire anstelle Kongo, Shaba anstelle Katanga usw.

Einmal abgesehen davon, das dieses Heft in meinen Augen einer der Meilensteine der Zeitschrift gewesen war, so hat es mich denoch derart fasziniert, das ich unbedingt Mineralien aus diesen Lagerstätten besitzen wollte. Hätte ich gewusst was da auf mich zu kam, hätte ich warscheinlich schnellstens die Finger davon gelassen.
Selbst heute, nach vielen Jahren der größtenteils erfolglosen Jagd nach Kantanga-Mineralien, kribbelt es wenn ich dieses Heft anschaue und darin lese. Es ist zum Einen die reine Vorstellung was man dort alles hätte finden können und zum Anderen die teilweise exotischen Mineralien die mich in den Bann schlugen. Das ganze gepaart mit einer gehörigen Portion Ästhetik macht aus diesem Mix eine für mich hochexplosive Mischung.

Es gibt aber noch zwei Gründe meiner Leidenschaft für Katanga. Da sind zum eineseits die Uran-Mineralien, derentwegen ich mich damals ohne große Hoffnung auf die Jagd begab. Aber auch der Malachit in kopfgroßen Stufen blendete meinen Verstand komplett aus. Als Siegerland- Sammler war Malachit in Konzentrationen von mehr als 5 g/Kg Matrix schon eine Schau. Und dann das ganze sogar massiv in bezahlbaren HAND-Stufen, das war zuviel für mein limitiertes Selbstbewusstsein. Dummerweise war das damals sogar zuviel für mein äußerst limitiertes Kapital, aber die Zeit heilt manche Wunden. Katanga-Mineralien sammeln fügt Dir zwar auch wieder einige herbere Wunden zu, in der Summe ist es aber ein Nullsummenspiel.




Rot markiert: Der Kupfergürtel in der Demokratischen Republik Kongo. Stand 2016 ist die Provinz Katanga in 5 Provinzen aufgeteilt worden.